Die SPD-Fraktion setzt sich seitdem die Pläne für ein Stadtmuseum mit Kosten von um die einer Millionen Euro bekannt wurden gegen die Umsetzung des Projekts mit solch üppigen Mitteln ein. „Das historische Gebäude, in dem sich das Stadtmuseum befindet, muss erhalten bleiben. Auch die Ausstellung des Stadtmuseum kann eine neue Ausgestaltung erfahren, aber zu Anfang war von 420.000 Euro mit Förderung die Rede und schon das war viel Geld. Als die Kosten auf über eine Million und jetzt wegen der Corona-Krise und der Energiekrise nochmal um 30% stiegen, mussten wir uns klar gegen das Projekt aussprechen. Unsere Prioritäten im baulichen Bereich liegen bei den Kinderspielplätzen in allen Ortsteilen, Kindertageseinrichtungen, Feuerwehrhäusern und sonstigen sozialen Bauwerken die täglich von vielen Hadamarern genutzt und geschätzt werden“, stellt Rüdiger Halberstadt, SPD-Abgeordneter im Bauausschuss, fest. Hinzu kommt, dass die erwarteten Fördermittel für das Projekt deutlich geringer ausfallen als ursprünglich geplant. Schon zu den Haushaltsberatungen im letzten Winter machte der Kämmerer der Stadt Hadamar klar: Die Finanzlage der Stadt ist ernst. Große Investitionen belasten in Zukunft den Haushalt, wie die Mainzer Landstraße oder die baulichen Tätigkeiten an den Feuerwehrhäusern. Der SPD Hadamar war klar: Ein teures Museum als freiwilliges Projekt könnte zur Steuerhöhungen (Grundsteuer) führen. Eine weitere Belastung der Bürger und Bürgerinnen, die es schon vor dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise und Inflation zu verhindern galt.
Die letzte Stadtverordnetenversammlung Mitte September brachte nun den ersten Schritt zur Stabilisierung des Haushalts. Die Fraktion der Grünen und der CDU rückten von ihren ursprünglichen Plänen bezüglich des Museums ab. Die Mittel für den Ausbau wurden bis auf weiteres eingefroren. Wie das Museum nun ausgebaut werden soll, muss noch beraten werden. Ein erster Denkanstoß der Grünen zu einem dezentralen Museum, mit digitalen Zugangspunkten in Form von Stelen in allen Ortsteilen, scheint ein vielversprechender Weg zu sein. Nicht nur die Nutzung des Gebäudes, sondern auch die laufenden Kosten besonders im Personalbereich könnten so zugunsten anderer städtischer Projekte neugedacht/eingedämmt werden.
Doch eins steht fest: Es wird die Stadt Hadamar keine 1,3 Mio. Euro kosten dürfen, wie das derzeitige Konzept. „Wie das neue Konzept für das Museum aussehen kann ist noch offen. Zu diesem Punkt gibt es viele Vorschläge, zu denen sich die Fraktionen noch austauschen müssen. Priorität 1 muss für uns als Stadtparlament sein, die Belastungen für die Stadtkasse und für die Geldbeutel der Anwohner so gering wie möglich zu halten“, kommentiert SPD-Ortsvereinsvorsitzender Sven Glombitza.