SPD Hadamar: Waldkindergarten Oberzeuzheim

Seit einigen Monaten wird über die Einrichtung eines Waldkindergartens in Oberzeuzheim diskutiert. Der Verein Waldkindergarten Wildlinge e.V. setzt sich ausdrücklich für eine zeitnahe Zusage der Stadt ein, um den Kindergartenbetrieb aufnehmen zu können. Warum ist das noch nicht geschehen?

Bild: Sven Glombitza

Seit einigen Monaten wird über die Einrichtung eines Waldkindergartens in Oberzeuzheim diskutiert. Der Verein Waldkindergarten Wildlinge e.V. setzt sich ausdrücklich für eine zeitnahe Zusage der Stadt ein, um den Kindergartenbetrieb aufnehmen zu können. Warum ist das noch nicht geschehen?

Aus Sicht der SPD Hadamar gibt es kaum politischen Widerstand gegen die grundsätzliche Idee, einen Waldkindergarten einzurichten. Er würde ein neues Betreuungsangebot schaffen und gäbe interessierten Eltern die Möglichkeit der Wahl zwischen herkömmlichen und neuartigen Betreuungsformaten. Dies ist an sich eine Bereicherung für die Stadt Hadamar. Jedoch steht es um die Finanzen der Stadt Hadamar denkbar schlecht. Notwendige Investitionen, z.B. in die Mainzer Landstraße und das Feuerwehrhaus Hadamar, belasten den Haushalt. Viel schwerer wiegt aber die Renovierung des Stadtmuseums oder der über Jahre andauernde konzeptlose Kauf von Häusern im Hadamarer Stadtgebiet (beides mit hohen Folgekosten für Instandhaltung und Personal und gegen den Willen der SPD). Es gilt Alarmstufe rot. Nicht nur die finanzielle Schieflage der Stadt droht das Waldkindergarten-Projekt zu stoppen, sondern auch das Zögern der Stadt wirft die notwendigen Planungen der engagierten Projektgruppe „Wildlinge“ zurück. Wichtig ist jedoch festzustellen, ob es ein politisches „Ja“ zum Waldkindergarten gibt.

Die SPD Hadamar vertritt die Ansicht, dass der Waldkindergarten zu begrüßen und unter bestimmten Voraussetzungen durchaus finanzierbar ist. Der Waldkindergarten in Oberzeuzheim verschlingt kaum Geld für die Errichtung von Gebäuden, da vorhandene Bauten genutzt werden sollen. Dafür sind die laufenden Kosten aufgrund eines höheren Personalschlüssels doppelt so hoch wie bei anderen Kindergärten. Angemerkt werden muss, dass im Jahr 2022 40 zusätzliche Ü3 Plätze benötigt werden. Die Abdeckung dieser Plätze ist aus Sicht der SPD Hadamar nicht gewährleistet. Der Waldkindergarten kann hier Abhilfe schaffen. „Es ist schade, dass Projekte, die Familien und Kindern zu Gute kommen, so schwierig in der Umsetzung sind, weil die Prioritäten unserer politischen Mitbewerber falsch gesetzt werden“, beklagt Fraktionsvorsitzender Marius Lorkowski.

Die SPD Hadamar unterstützt das Projekt des Waldkindergartens ausdrücklich, mahnt aber an, dass Gruppen mit 25 Kindern eingerichtet werden sollen, um Kosten zu minimieren und den höheren Personalschlüssel zu kompensieren. Die höheren laufenden Kosten sollten von den Eltern getragen werden. Wer das äußerst attraktive Betreuungsangebot nutzten möchte, sollte bereit sein, einen Zusatzbeitrag zu leisten. Mit Blick auf die Nachbarkommunen gibt es wohl genügend Nachfrage nach diesem alternativen naturnahen Betreuungsmodell.  „Wo CDU, FWG und Grüne bereit sind, für das Stadtmuseum horrende Summen zu investieren, muss auch für unser Kinder Geld da sein. Die Kassen sind leer, wir müssen deshalb die richtigen Prioritäten setzen. Würden wir noch mehr Schulden aufnehmen, gerieten andere soziale Projekte, die freiwillige Leistungen darstellen, wie z.B. die Jugendbetreuung an der Schule durch Herrn Stegemann oder das Ikufaz, in Bedrängnis. Das will die SPD Hadamar auf jeden Fall vermeiden“, stellt Ortsvereinsvorsitzender Sven Glombitza fest.