Das Hadamarer Stadtmuseum soll renoviert und neugestaltet werden, so hat es die Stadtverordnetenversammlung in den letzten Haushaltsberatungen in 2020 beschlossen. Dazu wurden bis 2024 insgesamt 420.000 € eingeplant. Ein Teil dieser Investitionen sollte durch verschiedene Förderprogramme bezuschusst werden.
Mittlerweile liegen neue Fakten zur Renovierung und den damit verbundenen Fördermitteln vor. Daraus folgen ein gestiegener finanzieller Aufwand und geringere Förderungen. Die Kosten werden nun mehr als doppelt so hoch angesetzt und auch im Bereich der Förderungen ergeben sich negative Folgen für die Stadtkasse.
So soll die Stadt Hadamar gemäß der Vorlage der Verwaltung nun erheblich mehr für die Renovierung und Neugestaltung des Stadtmuseums aus Eigenmitteln aufbringen als in 2020 beschlossen.
Die SPD-Fraktion der Hadamarer Stadtverordnetenversammlung hatte bereits bei diesen Haushaltsberatungen das aus ihrer Sicht verhältnismäßig teure Konzept abgelehnt. Dem Haushalt im Gesamten hatte die Fraktion aber zugestimmt.
In der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung steht nun ein Nachtragshaushalt an, der unter anderem die aktualisierten Zahlen des Stadtmuseums beinhaltet. Hierzu hat die SPD eine klare Meinung, wie ihr Fraktionsvorsitzender Marius Lorkowski betont: „Das Stadtmuseum für über 900.000 € zu renovieren halten wir für unverhältnismäßig und lehnen den Nachtragshaushalt daher ab. „Mit uns gibt es keine Museumsrenovierung um jeden Preis!“ Das Projekt befindet sich aktuell noch in der Planungsphase und schon jetzt steigen die Kosten. Weitere Kostensteigerungen sind, wie die Erfahrung zeigt, nicht unwahrscheinlich.
In den nächsten Jahren stehen viele Projekte an, die einen großen Mehrwert für breite Teile der Bevölkerung mit sich bringen. Zu nennen sind hier nur beispielhaft die Aufwertung des Spielplatzes in Oberweyer und in anderen Stadtteilen, der Neubau bzw. die Renovierung der Kindergärten in der Kernstadt sowie in Niederzeuzheim oder anstehende Straßen-renovierungen. Vor diesem Hintergrund ist es absolut unverhältnismäßig, das Stadtmuseum mit solch hohen Investitionskosten auszustatten, die möglicherweise negative Auswirkungen auf die oben genannten Projekte mit sich bringen.
„Durch die Renovierung des Stadtmuseums sehen wir für einen Großteil unserer Bürgerinnen und Bürger keinen Mehrwert, der diese horrenden Kosten rechtfertigen würde“, so Renate Kreis.
Unter diesen Umständen werde die SPD dem Nachtragshaushalt nicht zustimmen und an dem ursprünglichen Kostenrahmen für das Stadtmuseum festhalten.