SPD Hadamar zur Renovierung der Kindertagesstätte Niederzeuzheim

Kinderbetreuung ernst genommen

Die Kita in Niederzeuzheim ist dringend renovierungsbedürftig Bild: Karl Kreis

Die Hadamarer Sozialdemokraten gehen davon aus, dass sämtliche politischen Mitbewerber ein großes Interesse an der angemessenen Unterbringung aller Hadamarer Kinder haben, um so zu einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf beizutragen. In Anbetracht des heftigen Disputs zwischen der CDU Hadamar und den in dieser Angelegenheit – diplomatisch ausgedrückt – recht forsch auftretenden Grünen gibt Ortsvereinsvorsitzender Sven Glombitza zu bedenken: „Die Frage nach Betreuungsplätzen für Kinder, deren Verteilung und Planung muss immer entlang der Interessen aller Hadamarer Bürger und Bürgerinnen diskutiert werden. Der Streit um die beste Lösung sollte folglich in der Abwägung der tatsächlich bestehenden Sachlage und der sich daraus ergebenden Möglichkeiten geführt werden und darf nicht in wahltaktisch motivierten Kampagnen enden. Kommunalpolitisches Engagement und das bloße Schüren von Emotionen sind nicht undifferenziert gleichzusetzen.“

In seinem Antwortschreiben an besorgte Eltern aus Niederzeuzheim bemüht sich Glombitza daher ausdrücklich um eine Versachlichung der öffentlich ausgetragenen Kontroverse und nimmt gleichzeitig die Sorgen und legitimen Wünsche der Erziehungsberechtigten ernst. So seien die Baumaßnahmen (Umbau / Erweiterungsbau / Neubau) rund um die Kindertagesstätte St. Peter in Niederzeuzheim zwar im Haushaltsplan vermerkt. Fakt sei aber auch, dass nach der vollmundigen Ankündigung des Bürgermeisters vor mehr als einem Jahr hinsichtlich der Renovierung nichts weiter geschehen ist. Die SPD Hadamar unterstütze ausdrücklich die Renovierung der Kindertagesstätte St. Peter in Niederzeuzheim und sieht – wie die Eltern – den Besuch einer Kita für die Entwicklung von Kindern als wichtigen Bestandteil neben der familiären Erziehung an. Bezogen auf den laut Erziehungsberechtigten unbefriedigenden Zustand des Haupthauses der Kita im Zusammenspiel mit der Nutzung des Pfarrhauses, betont Glombitza, dass gerade das Problem des mangelnden Platzes schon lange einer Lösung bedürfe. Nachvollziehbar sei gleichfalls, dass die aktuellen Abläufe und der Zustand des Gebäudes nicht mehr den heutigen Standards entsprechen.

Folgende Aspekte seien indes bei der Suche nach konstruktiven Lösungen zu berücksichtigen: Der SPD Hadamar liegen zu den konkreten Planungen bezüglich der Renovierung der Kindertagestätte keine weiteren Kenntnisse vor. Das Bauprojekt ist zwar schon lange geplant, aber die Ausführung hängt entscheidend vom Bistum Limburg ab, dem das Gebäude gehört. Die Stadt Hadamar hat Gespräche mit dem Bistum bezüglich der Renovierung des Gebäudes aufgenommen, seitdem ist eine Machbarkeitsstudie des Bistums in Arbeit. Problem: Solange das Bistum das Bauvorhaben nicht billigt, kann die Stadt Hadamar nichts unternehmen. Die SPD Hadamar hat sich aus diesem Grund beim Bistum informiert, wann die ersten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zu erwarten sind, und erhielt folgende Antwort: „Der derzeitige Stand der Planungen soll zu Beginn des Jahres 2021 dem Magistrat vorgestellt werden.“ Vorausgesetzt, dass keine bloße Beschwichtigungsstrategie vorliegt, bleibt zu hoffen, dass mit dem Erhalt der Ergebnisse Bewegung in das Projekt kommt.

Auch auf die Bedenken der Eltern, dass nicht genügend Kita-Plätze in Niederzeuzheim vorhanden und die Trennung bereits lang bestehender Kita-Gruppen zu befürchten seien, geht Glombitza in seinem Antwortschreiben ein. Formal-juristisch unstrittig sei es, dass lediglich ein Anspruch auf Kita-Plätze innerhalb des Stadtgebiets von Hadamar besteht. Nichtsdestotrotz sei es auch der SPD Hadamar ein ernstes Anliegen, dass so viele Kinder wie nur möglich in ihrem heimischen Ortsteil betreut werden können. Es gelte aber zu bedenken: Aufgrund der zahlreichen Faktoren rund um das Angebot und die Planung der Gesamtplätze (beispielsweise Vorgaben und akute Maßnahmen der Inklusion, fluktuierende Nutzungs- und Anmeldezahlen) ist es leider nicht per se für jedes Kind garantierbar, dass es auch in dem Ortsteil, in dem die eigene Familie wohnhaft ist, die dortige Kindertagesstätte besuchen kann. Die SPD Hadamar wird allerdings klar dafür Sorge tragen, dass die Baumaßnahmen an der Niederzeuzheimer Kindertagesstätte auch bei diesem Problem Abhilfe schaffen.

„Einfache Lösungen auf der Grundlage schneller Schuldzuweisungen wird es nicht geben. Das Thema ist zu ernst, um es als Wahlkampfmunition zu verwenden. Die SPD Hadamar setzt sich dennoch weiterhin für die Interessen der Niederzeuzheimer Eltern und Kinder ein, auch über den Wahlkampf hinaus“, verspricht Sozialarbeiterin und SPD-Stadtverordnete Marianne Bastian aus dem betroffenen Ortsteil. Sie teilt die Auffassung des Ortsvereinsvorsitzenden, dass adäquate Kinderbetreuung so wichtig wie nie ist.  „Das Coronavirus bedroht unser Zusammenleben derzeit in vielerlei Hinsicht. Arbeit und Freizeit können im Homeoffice nicht mehr getrennt werden. Hinzu kommt eine neue herausfordernde Aufgabe: das Homeschooling – die Kinderbetreuung ganztägig zu Hause neben der Arbeit. Ein umfangreiches Angebot an Kita-Plätzen zur Entlastung der Eltern erscheint uns umso mehr als dringend geboten. Die Stadt Hadamar ist dazu verpflichtet, für genügend Kita-Plätze im gesamten Stadtgebiet zu sorgen. Falls es tatsächlich zu Engpässen bei der Versorgung kommen sollte, wird die SPD Hadamar sich nachdrücklich für eine ausreichende Versorgung einsetzen,“ resümiert Glombitza in seinem Schreiben an die bekümmerten Eltern.