„Die städtischen Vereine sind eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Sie tragen entscheidend zum sozialen Zusammenleben, zur Integration neuer Bürgerinnen und Bürger, zur Kultur- und Heimatpflege und nicht zuletzt durch Sportangebote zur Gesunderhaltung bei. Die Jugendarbeit der heimischen Vereine bedarf dabei einer besonderen Würdigung.“ (Auszug Wahlprogramm der SPD Hadamar)
Doch diese Vielfalt an sportlichen und kulturellen Angeboten in unserer Stadt ist neuerdings stark bedroht. Die Corona-Krise und die zeitlich kaum eingrenzbaren Lockdown-Maßnahmen setzen den hiesigen Vereinen stark zu, zum Beispiel in Form von Einnahmeausfällen und Mitgliederrückgängen. Laut Prof. Christoph Breuer leidet unter den finanziellen Engpässen des Lockdowns auch der soziale Kitt der Gesellschaft. In seiner Studie der Sporthochschule Köln heißt es, dass mittlerweile jeder zweite Sportverein in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten eine existenzbedrohliche Lage erwartet. (Quelle: Institut für Sportökonomie und Sportmanagement 2021)
„Entscheidend in dieser Situation ist, dass unsere Vereine schnell und unbürokratisch Unterstützung erhalten“, befindet die SPD-Fraktionsvorsitzende Renate Kreis.
Um finanzielle Engpässe auszugleichen, hat die SPD Hadamar einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Dieser sah vor, die Förderung je Mitglied unter 18 Jahren einmalig für das Jahr 2020 um 5,– € zu erhöhen. Zusätzlich sollten alle Vereine für Ausfälle von Veranstaltungen einen städtischen Zuschuss zur Teildeckung der nachgewiesenen Einnahmeausfälle beantragen können. Die anderen Fraktionen stimmten dem SPD-Antrag zwar prinzipiell zu, fanden die Verfahrensweise jedoch zu kompliziert. Vor diesem Hintergrund wurde im Haupt- und Finanzausschuss vereinbart, dass die Verwaltung einen überarbeiteten Vorschlag zur Berechnung der Förderung erstellt.
Um die besondere Wichtigkeit der Jugendförderung zu unterstreichen, regte die SPD Hadamar daraufhin alternativ zu ihrem ersten Vorschlag an, jeden Verein anhand der Mitgliederzahl mit einem Sockelbetrag zu fördern und zusätzlich die jugendlichen Mitglieder in ein Verhältnis zur gesamten Mitgliederanzahl zu setzen. Sprich: Je mehr Jugendliche ein Verein hat, desto höher ist der Zuschuss. Der Alternativantrag der SPD liegt der Stadtverwaltung seit geraumer Zeit vor, das Thema wird erneut im HFA (Haupt- und Finanzausschuss) im Februar diskutiert werden.
Schon vor dem zweiten Lockdown waren die Probleme der Vereine mit Händen zu greifen. Es darf nicht sein, dass Hadamars Vereinsleben nicht mehr so sein wird, wie es vor der Krise einmal war. Der SPD Hadamar ist es deshalb wichtig, dass nach durchstandener Pandemie die Vereine weiterhin ihre Rolle als wichtige Säule des Zusammenlebens wahrnehmen können. „Unsere Gesellschaft braucht starke funktionierende Kultur- und Sportvereine. Insbesondere für die Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen sind die Freizeitangebote unserer Vereine von ganz entscheidender Bedeutung,“ betont Fraktionsmitglied Marius Lorkowski.