Kulturelle Teilhabe für alle zum Schutz der Demokratie

Kultur ist für alle da!

Moderne trifft auf Renaissance – Kunst im öffentlichen Raum der Fürstenstadt Bild: Karl Kreis

Als eine der wenigen kommunalpolitischen Kräfte hat die SPD Hadamar Pflege und Ausbau der (inter-)kulturellen Vielfalt innerhalb der Fürstenstadt in ihr Parteiprogramm aufgenommen. Kultur ist für uns dabei mehr als museale ‘Hochkultur‘. Die SPD setzt  bewusst auf einen dynamischen Kultur­begriff und vertraut der integrativen Kraft von bildender Kunst, Literatur und Musik, die alle Bevölkerungsgruppen der Stadt anspricht und ihnen vermittelt „dazuzugehören“ sowie mit Respekt wahrge­nommen zu werden.
Hierzu gehört die Förderung regelmäßiger interkultureller Begegnungen vielfältiger Art (Kennen­lernen der „Anderen“ auf den Feldern der Mode, Gastronomie, Religion u.v.m.) sowie der Ausbau der Begegnung mit (kritischer) Gegenwartskunst, sei es in Form von Autoren­lesungen, politischem Kabarett, Rock-, Jazz- und Folk-Sessions oder Film- bzw. Theateraufführungen.

Bei aller Wertschätzung unseres kulturellen Erbes – z. B. in Gestalt des Renaissance-Schlosses, des Glasmuseums, der Herzenbergkapelle oder der Liebfrauenkirche mit ihren höchsten Ansprüchen genügenden Konzerten – darf die unmittelbare Gegenwart und deren Herausforderungen nicht vergessen werden. Junge heimische Künstlerinnen und Künstler sowie kulturelle Initiativen „von unten“ gilt es zu entdecken und zu fördern. Lassen wir die Corona-Pandemie und deren Spätfolgen nicht zur Austrocknung des kulturellen Lebens im öffentlichen Raum führen!

Als mögliche Orte des intellektuellen Austauschs, der Begegnung und Performance bieten sich die Aula des Hadamarer Schlosses sowie der Schlosskeller an, aber auch die Stadthalle und jeweiligen Bürgerhäuser der Stadt­teile. Gleiches gilt für den Schlosshof, dessen großes Potential unter anderem durch eine Reihe von Open-Air-Konzerten in Zusammenarbeit mit der krisengeplagten heimischen Hotellerie und Gastro­nomie ausgeschöpft werden kann.

Die SPD Hadamar fordert vor allem mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei sämtlichen kulturpolitischen Entscheidungen. Dies gilt insbesondere für den Ausbau des im Marstallgebäude befindlichen Stadtmuseums, subventioniert durch das Land Hessen, oder für die etwaige Anschaffung von Kunstwerken im Kontext des anstehenden Stadtjubiläums im Jahr 2024. Die geplante  Neugestaltung des Stadtmuseums und dessen langfristige Ausstellungsstrategie setzt ein flexibles Gesamtkonzept voraus, das nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit in handverlesenen Expertengremien beschlossen werden kann. Eine gelungene ästhetische Präsentation der weit überregional bedeutsamen Werke des Querdenkers, Universalisten und radikalen Lebensreformers Karl Wilhelm Diefenbach im engen Verweisraum eines Heimatmuseums ist ohnehin nur schwer vorstellbar, ganz zu schweigen von den Folgekosten eines hoffentlich funktionierenden lebendigen Ausstellungsortes, welcher elementare kunsthistorische Standards erfüllen sollte.

Kultur im Verständnis der SPD Hadamar umfasst natürlich ebenso den großen Bereich der Vereinskultur, sei es auf den Feldern Sport, Musik, regionales Brauchtum u.v.m. Hierbei kommen erneut die Stärken von Diversität und Inklusion zum Tragen. Nicht nur die ‚big player‘ mit hohen Mitgliederzahlen sind zu beachten, sondern auch die vergleichsweise kleinen Vereinigungen mit ihren sicherlich genauso engagierten Vorständen. Die Identität stiftende Arbeit unserer Ver­eine bedarf insgesamt einer noch größeren Wertschätzung und Förderung seitens der Stadt.